Die Gebrüder WOERLE GmbH wurde vom Energieforum Kärnten mit dem EFK Gütesiegel für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Das Unternehmen aus Henndorf am Wallersee erzeugt seit etwa 130 Jahren Käse. Basis für die Produktion von über 55 verschiedener Käsesorten sind über 65 Mio. kg Heumilch, die jährlich verarbeitet wird. Das Unternehmen, das mittlerweile in 5. Generation betrieben wird, erzeugt jährlich etwa 35 t Käse und kann mittlerweile eine Exportquote von über 50% aufweisen. Das Unternehmen bietet etwa 350 Personen eine Beschäftigung. Die Lehrlingsausbildung erfolgt in acht verschiedenen Lehrberufen. WOERLE hat sich seit Generationen Prinzipien verschrieben, die das Geheimnis des Erfolges ausmachen. Vom Reinheitsprinzips des Rohstoffes Heumilch, über die Handschlagqualität gegenüber Kunden und Lieferanten, bis zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume. Viele Aktivitäten von WOERLE dokumentieren diese Bemühungen. Ganz besonders hervorzuheben ist die besondere Beziehung zu den vielen regionalen bäuerlichen Betrieben, die den Rohstoff Heumilch liefern.
WOERLE verarbeitet frische Milch von Höfen aus einem Umkreis von etwa 50 km zur Käserei und daher ist es wichtig, Emissionen dort zu vermeiden und auch zu kompensieren, wo sie passieren. Dafür hat man sich in der Henndorfer Privatkäserei ein klares Ziel gesetzt: „Wir wollen unseren CO2-Fußabdruck jedes Jahr um 1.250 Tonnen senken und dabei die maximale Wertschöpfung in der Region halten. Denn für uns ist es wichtig, dass es auch in Zukunft beste Milch aus regionalen Familienbetrieben gibt“, erklärt dazu Gerrit Woerle. Erreichen will man dieses ambitionierte Ziel gemeinsam mit den Milchlieferanten und lässt sich das auch etwas kosten. Denn die regionalen CO₂-sparenden Maßnahmen werden mit einer großzügigen Prämienzahlung belohnt.
Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam für eine enkeltaugliche Zukunft“ hat WOERLE mit Beginn des Jahres alle zuliefernden Milchbauern eingeladen, durch entsprechende Klimaschutzmaßnahmen aktiv den eigenen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Mit diesem in Österreich einzigartigen Projekt stellt man in der Privatkäserei erneut die Vorreiterrolle im Hinblick auf nachhaltiges Wirtschaften sowie Bewusstseinsbildung unter Beweis. „Wir unterstützen unsere Bauern ab 2021 bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz mit € 50 pro Tonne brutto nicht emittiertem, eingespartem oder neu gebundenem CO₂“, sagt dazu Gerrit Woerle. Und damit legt WOERLE vor, denn am Weltmarkt „kostet“ eine Tonne CO₂ zwischen € 1,5 und € 15. In der Henndorfer Käserei hat man sich jedoch ganz bewusst entschlossen, nicht internationale Projekte, sondern kleinbäuerliche Strukturen in der Region zu fördern. „Mit € 50 pro Tonne CO₂ bezahlen wir den besten Preis in Österreich – das ist unsere klare Entscheidung für eine enkeltaugliche Zukunft, für unsere Bauernfamilien und für unsere beste Milch“, so WOERLE.
Und die Resonanz der Landwirte ist groß: Bis Ende Februar haben die hochmotivierten Milchbauern der Region mehr als 100 Projekte angemeldet. „Jede noch so kleine Maßnahme zählt und ist ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz“, betont Projektleiterin Diana Reuter und ergänzt „Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt so gut angenommen wurde und gleich nach dem Start bereits so viele Bauern mitmachen. Das ist für uns zugleich eine Bestätigung, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.“
Zu den Maßnahmen der Landwirte zur CO₂-Reduktion zählen etwa die Neuanlage einer Photovoltaikanlage, die Neuanschaffung effizienterer Milchkühlsysteme oder Pumpen, der Austausch der Ölheizung, die Dämmung von Dachgeschossdecken, aber auch die Pflanzungen von Obstbäumen. Viele der WOERLE-Bauern setzen dabei auch eigene Ideen auf ihren Höfen um. Die eingereichten Maßnahmen werden von einem externen Experten geprüft und bewertet. Honoriert werden alle Maßnahmen, die 2021 neu gesetzt werden.
Klimaschutzmaßnahmen – im Unternehmen und am Bauernhof – bedeuten oft Investitionen, die sich erst nach längerer Zeit rechnen. Daher soll der CO₂-Fußabdruck der WOERLE-Käsespezialitäten Schritt für Schritt gesenkt werden und damit gleichzeitig der Wert dieser Qualitätsprodukte gesteigert werden. „Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Produkten mit einem geringeren CO₂-Fußabdruck stetig steigen wird“, unterstreicht Gerrit Woerle.