Industrielle Abwässer oder auch Grundwässer unter Altstandorten können schwach konzentrierte kritische Metalle enthalten. Die ferroDECONT GmbH hat ein an der Montanuniversität Leoben entwickeltes Verfahren optimiert und kann damit auch anorganische Komponenten, die auf der Liste der prioritären Stoffe der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (Directive 2000/60/EC) stehen, beseitigen.
Beim ferrodecont-Verfahren wird schwermetall kontaminiertes Abwasser durch eine Reihe von Fließbettreaktoren gepumpt, die mit einem Granulat aus nullwertigem Eisen befüllt sind. An der Oberfläche des Granulats wird durch eine Redoxreaktion der Schadstoff chemisch umgewandelt und ausgefällt bzw. werden durch Adsorptionsprozesse an den Eisenpartikeln Schadstoffe aus der Lösung entfernt. Der Verzicht auf konventionelle Chemikalien in der Abwasserbehandlung führt zu einer Verringerung der elektrischen Leitfähigkeit im Prozess, was durch Messungen im Ablauf der Reaktionsbehälter gezeigt werden kann. Das Verfahren funktioniert in einem breiten pH-Bereich und benötigt keinen komplexen prozessleit-technischen Aufwand. Im Vergleich zu den bewährten Reinigungsmethoden mit nullwertigem Eisen im Festbett ist die Reaktionskinetik signifikant erhöht. Die reaktive Oberfläche des Granulats, die bei herkömmlichen Festbett-Verfahren passiviert, wird durch die Verfahrensweise in den Fließbettreaktoren kontinuierlich erneuert. Somit bleibt sie als aktiver Reaktionspartner für die Schadstoffe erhalten. Durch die ständigen Kollisionen des Granulats und die abrasive Wirkung werden zudem Mikropartikel erzeugt, welche durch ihre hohe spezifische Oberfläche die Reaktionskinetik weitererhöhen und als Adsorptionsplätze für einen Teil der Schadstoffe fungieren. Die turbulente Strömung im Reaktor bewirkt zusätzlich eine bessere Durchmischung im Vergleich zur laminaren Strömung und einen effizienteren Übergang der Elektronen von der Eisenoberfläche an die in Lösung befindliche Schadstoffspezies.
Der Prozess erhöht den Salzgehalt nicht zusätzlich und begünstigt dadurch die Wiederverwendung und eine Kreislaufführung des Wassers. Bei nachgeschalteter Abreinigung der Partikel kann bei geeigneten Voraussetzungen auch eine Direkteinleitung ermöglicht werden. Eisen selbst ist sicher in der Handhabung und umweltfreundlich. Das Einsatzmaterial hat durch seine Recyclingfähigkeit einen geringen CO2-Fußabdruck und aus dem anfallenden schwermetallhaltigen Schlamm können Wertstoffe zurückgewonnen werden. Die Behandlungsmethode stellt eine gute Basis für künftige Zero-Waste-Konzepte in der Abwasserreinigung dar.“
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