Unter "Biochar for Industry" versteht man die Entwicklung eines Prozesses zur emissionsarmen und hocheffizienten Herstellung von Biokohle, die als Ersatz für fossilen Kohlenstoff in metallurgischen Prozessen zu wettbewerbsfähigen Preisen eingesetzt werden kann. Die BIOS BIOENERGIESYSTEME GmbH aus Graz betreibt und koordiniert dazu ein internationales Forschungsprojekt, das vom österr. Klima- und Energiefond im Rahmen der Modellregion NEFI (New Energy for Industry) gefördert wird. Neben BIOS sind der österr. Biomassefeuerungs- und kesselhersteller Polytechnik, die Montanuniversität Leoben und der schwedische Katalysatorhersteller Catator Projektpartner.
Ziel des Projektes ist es einen neuartigen Pyrolyseprozess für Biomasse zu entwickeln, der hochwertige Biokohle erzeugt und es durch eine neuartige Gasaufbereitungstechnik ermöglicht auch das bei der Biokohleproduktion frei werdende Pyrolysegas so zu reformieren, dass es in einem Gasmotor direkt genutzt werden kann. Dadurch erreicht der Gesamtprozess eine sehr hohe Effizienz – über 90% der eingesetzten Primärenergie können verwertet werden und er ermöglicht durch die kombinierte Biokohle, Strom- und Wärmeproduktion eine sehr attraktive Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu Stand-der-Technik-Anlagen. Die neue Technologie arbeitet weitgehend emissionsfrei und kann, wenn die produzierte Biokohle stofflich genutzt wird, sogar negative CO2-Emissionen generieren (CO2-Speicherung).
Die BIOS BIOENERGIESYSTEME GmbH setzt dabei in der Technologieentwicklung selbst entwickelte CFD-Simulationsprogramme ein, die den Pyrolyseprozess wie auch die Pyrolysegasreformierung detailliert beschreiben können. Das ist der Schlüssel zum Erfolg – durch den digitalen Zwilling kann gezielter und zeiteffizienter gearbeitet werden.
Ab Herbst 2022 wird die neue Pyrolysetechnologie als Pilotanlage verfügbar sein, es folgen dann intensive Testläufe mit unterschiedlichen Biomasse-Rohstoffen sowie begleitenden Messungen und Analysen.
Die BIOS BIOENERGIESYSTEME GmbH aus Graz ist seit 27 Jahren die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für Biomasseanlagen (Verbrennung, Vergasung, Pyrolyse) in Österreich. Neben dem Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung ist BIOS auch in der Planung sehr aktiv. Biomasseanlagen für die Wärme- und Kälteproduktion sowie Stromerzeugung, Wärmerückgewinnungsanlagen, Wärmepumpen, Prozesswärmesysteme, Hybridanlagen, Wärmespeichersysteme, Fernwärmenetze, Pelletsproduktionsanlagen sowie industrielle Energiezentralen zählen zum Leistungsangebot des Unternehmens. Eine spezielle Stärke von BIOS, die in der Forschung und Planung eingesetzt wird, sind CFD-Simulationen (Computational Fluid Dynamics – auf deutsch numerische Strömungssimulation) – diese entwickelt und nutzt BIOS seit mehr als 20 Jahren im Bereich Biomasseverbrennung, -vergasung und -pyrolyse. Durch CFD-Simulationen können Anlagen im Detail in 3D simuliert werden – bzgl. Strömung, Temperatur und ablaufenden chemischen Reaktionen – sie vermitteln dadurch ein genaues Verständnis der ablaufenden Prozesse und schaffen so die Grundlage für eine gezielte Optimierung. Durch die bisher geplanten und umgesetzten Projekte durch das, mit dem Innovation Award und dem Steirischen Landeswappen ausgezeichnete Unternehmen, werden jährlich mittlerweile über 500 000 t CO2 eingespart. BIOS ist aktuell in 15 Forschungsprojekten aktiv und ist so in der Lage immer dem letzten Stand des Wissens entsprechende innovative Bioenergielösungen anzubieten. Das Projekt „Biochar für Industry“ ist eines der aktuellen Leitprojekte von BIOS.
Die BIOS BIOENERGIESYSTEME GmbH wurde aufgrund ihrer Leistungen vom Energieforum Kärnten mit dem EFK Zertifikat für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
BIOS BIOENERGIESYSTEME GmbH | FN 208240 k | LG f ZRS Graz A - 8020 GRAZ | Hedwig-Katschinka-Straße 4 | Tel.: +43 316 481300-12 | obernberger@bios-bioenergy.at | Homepage: www.bios-bioenergy.at