Kreislaufwirtschaft und Unternehmen: Eine nachhaltige Transformation

Unternehmen in Österreich und darüber hinaus müssen sich anpassen und innovative Lösungen finden, um in dieser neuen Wirtschaftslandschaft erfolgreich zu sein. Das Energieforum Kärnten steht an vorderster Front, um Unternehmen mit Initiativen wie dem Nachhaltigkeitscheck und der Beteiligung am INTERREG-Projekt für eine wirtschaftlich grünere und nachhaltigere Zukunft heranzuführen.

Die Kreislaufwirtschaft, ein Ansatz, der darauf abzielt, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu reduzieren, gewinnt immer mehr an Bedeutung. In einer Welt, in der Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und Prozesse überdenken. Dieser Trend wird durch die Maßnahmen der Europäischen Kommission verstärkt, die im März 2020 das erste Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft vorschlug, welches im Einklang mit dem EU-2050-Klimaneutralitätsziel im Rahmen des Grünen Deals steht.

Österreichs Engagement für eine grüne Wirtschaft

Als Vorreiter in Sachen Umweltschutz hat Österreich die Kreislaufwirtschaft fest in seine Wirtschaftsagenda integriert. Dieser Wandel fordert Unternehmen heraus, nicht nur in Produktions- und Verkaufszyklen zu denken, sondern auch in Recycling-und Wiederverwendungsmöglichkeiten.

Die EU-Initiativen, wie die Überarbeitung der Bauprodukteverordnung und eine Strategie für nachhaltige Textilien, spiegeln die Ambitionen wider, die Österreich bereits verfolgt.

Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Mit der Einführung der Circular Economy stehen Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Sie müssen sich auf strengere Vorschriften und höhere Anforderungen im Bereich Recycling und Abfallmanagement einstellen. Im November 2022 schlug die Kommission neue EU-weite Vorschriften für Verpackungen vor, die das Verpackungsdesign verbessern und den Übergang zu biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen fördern. Das Europäische Parlament hat zudem eine Entschließung angenommen, die schärfere Recyclingziele und verbindliche Reduktionsziele bei der Verwendung und dem Verbrauch von Materialien bis 2030 fordert.

Die Kreislaufwirtschaft bezieht sich auf ein Wirtschaftssystem, das darauf abzielt, den Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten und Abfall und Ressourcenverbrauch zu minimieren. Dies wird durch verschiedene Maßnahmen unterstützt, darunter die EU-Strategie zur Verringerung von Plastikmüll, Initiativen gegen die geplante Obsoleszenz von Produkten und Maßnahmen zur Verbesserung der Reparierbarkeit von Produkten:

  1. Ressourceneffizienz: In der Kreislaufwirtschaft wird angestrebt, Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen, um Abfall und Überverbrauch zu minimieren.
  2. Wiederverwendung und Recycling: Produkte und Materialien werden so gestaltet und verwendet, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht wiederverwendet, repariert oder recycelt werden können.
  3. Produktdesign: Produkte werden so konzipiert, dass sie langlebig, reparierbar und am Ende ihrer Lebensdauer recycelbar sind.
  4. Reduzierung des Abfalls: Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien wird die Menge an Abfall, die auf Deponien landet oder verbrannt wird, erheblich reduziert.
  5. Erweiterung der Produktlebensdauer: Durch Reparatur, Wartung und Upgrades wird die Lebensdauer von Produkten verlängert, wodurch der Bedarf an neuen Produkten reduziert wird.
  6. Geschäftsmodelle: Es entstehen neue Geschäftsmodelle, wie z.B. "Produkt als Dienstleistung", bei denen Kunden für die Nutzung eines Produkts zahlen, anstatt es zu besitzen.
  7. Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks: Durch die Minimierung von Abfall und den effizienten Einsatz von Ressourcen wird der ökologische Fußabdruck von Unternehmen und Verbrauchern reduziert.
  8. Wertschöpfung: Anstatt Materialien als Abfall zu betrachten, werden sie als wertvolle Ressourcen gesehen, die in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können.
  9. Regulatorische Anforderungen: Viele Länder fördern oder verlangen mittlerweile die Umsetzung von kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien durch Gesetze und Vorschriften.
  10. Kollaboration: Für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft ist die Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Lieferanten, Regierungen und Verbrauchern entscheidend
QUELLE: UMWELT JOURNAL, Ausgabe Nr. 1/2020

Der umfassende Nachhaltigkeitscheck des Energieforum Kärnten

Das Energieforum Kärnten (EFK) unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit. Der auf einzelbetrieblicher Ebene durchgeführte Nachhaltigkeitscheck bietet nicht nur eine Bewertung in Bezug auf ökologische Aspekte, sondern berücksichtigt auch eine Vielzahl von CSR-relevanten Themen.

Einige dieser Aspekte sind:

  • Unternehmensethik und Werte
  • Stakeholder-Engagement
  • Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht
  • Mitarbeiterentwicklung
  • Diversität und Inklusion
  • Umweltschutz
  • Lieferkettentransparenz
  • Datenschutz und Datensicherheit

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Das INTERREG-Projekt

Als Informationsplattform für nachhaltiges Wirtschaften, engagiert sich das Energieforum Kärnten proaktiv für internationale Initiativen, die den Fokus auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft legen. Ein markantes Beispiel hierfür ist die anstehende Beteiligung am INTERREG-Projekt mit Slowenien. Unter dem Namen VIRIDI strebt dieses Projekt die Etablierung einer umweltfreundlichen, kreislaufbasierten Wirtschaft im Raum zwischen Slowenien und Österreich an, mit Schwerpunkt auf die Bauwirtschaft. Diese steht vor besonderen Herausforderungen, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

VIRIDI legt daher besonderen Wert auf Sektoren des Bauwesens, die einen hohen Verbrauch an Rohstoffen und Energie aufweisen. Das Projekt adressiert zentrale Themen wie die Bindung an globale Lieferketten, die Optimierung von Entscheidungsprozessen im Bausektor und die Integration moderner digitaler Ansätze in die Kreislaufwirtschaft.

Mit VIRIDI soll die Kooperation über Landesgrenzen hinweg intensiviert und vor allem Bauunternehmen und KMUs der Übergang zur Kreislaufwirtschaft erleichtert werden.
Das EFK wird hierbei mit seiner Expertise durch Auditierung und anschließender Auszeichnung umweltbewusster Unternehmen, unterstützen.

Anmeldung: ESG Bau Info-Veranstaltung

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